Die Existenz der Haut
Schauplätze sind Paris und ein Todeszug. Schauplätze sind Marguerite Duras und Robert Antelme
Während er von KZ zu KZ transportiert wird, wartet sie auf ihn in ihrer Wohnung. Beide sind sie Gefangene, beide im Ausnahmezustand. Beide versuchen sie ihre Situation schreibend festzuhalten. Die Sprache des Krieges festzuhalten: Öffentliche Kriegsrhetorik, aus allen Rohren der Guten wie der Bösen, Geplärre der großen und kleinen Männer, zielgerichtet und gewiss. Daneben unzählige zärtliche, empathische, kaum gesagte, mehr gedachte Sätze der Ungewissheit. Ungerichtet verlaufen sie sich im Sog der Ereignisse und werden von den Lautsprechern der Geschichte immer wieder übertönt.
Duras‘ und Antelmes Kunst ist es, diese leise, vielleicht weiblichere Sprache zu retten und ihr Raum im Kriegsgeschrei zu geben. Einen Raum, den sie mit Angst, Hoffnung, Zweifel, Liebe, Zugewandtheit, Scheitern und mit allem füllt, was den Menschen trotz allem ausmacht in Zeiten, wo das Menschliche abgeschafft werden soll, wo Kriegsrecht an die Stelle von Menschenrecht, Gewissheit an die Stelle von Ungewissheit tritt.
Audio – Collage unter Verwendung von Marguerite Duras´ Hefte aus Kriegszeiten und Der Schmerz, sowie Das Menschengeschlecht von Robert Antelme.
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Audio-Sample
Sibylle Canonica Trystan Pütter
Fotos © Jonas Maron / Michael Krautter
CAST & CREDITS
Sprecher Sibylle Canonica, Alice Dwyer, Trystan Pütter und Konstantin Bühler
Musiker Blake Worrell (vox), Cobra Killer (vox), zeitblom (electronics)
Ton und Technik Hermann Leppich, Robert Stockowy
Regieassistenz Lydia Ziemke
Redaktion Ulrike Brinkmann
Realisation wittmann/zeitblom
Aufnahmen und Mischung @ Deutschlandradio Kultur
Ursendung 17. 08. 2014 Deutschlandradio Kultur
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