Tell Me Something Good, Stockhausen !
In 12 synthetischen Gesängen vereinen die Autoren Dystopien und Utopien der Digitalisierung
Change the method! – New methods change the experience. New experiences change man.
Ein halbes Jahrhundert nach Stockhausens legendedärer Lecture Four Criteria of Electronic Music verändern die Autoren ihre Methode und treiben inspiriert vom “echten Leben” auf einem Strom der hyperrealen Klangsynthese. Mensch und Maschine adaptieren und transformieren sich gegenseitig und in voller Absicht. In dreidimensional angelegten, rein digitalen Gesängen wird die Maschine zur Solistin. Alles Organische ist in ihr aufgegangen. Ein neues Wesen, „Enhance“, steuert uns durch Beobachtungen aus unserem schizophrenen, medialen, postfaktischen, von disruptiven Technologien und Denkschablonen geprägten Alltag und propagiert die Notwenigkeit des Datazentrismus. Go with the Mainstream: Smart Systems, Smart Love, Smart Life, Smart Dust.
Eine aktuelle Weltbetrachtung, die Stefan Fischer in der Süddeutschen Zeitung an die Textflächen Elfriede Jelineks erinnert: Wie eine der zitat- und anspielungsreichen Textflächen Elfriede Jelineks breitet sich eine aus vielen Quellen gespeiste Geschichte aus über eine datengetriebene Wahrnehmung von Welt, die die empathisch-menschliche ablöst – jene gerne auch schizophrene, unstete und postfaktische Auseinandersetzung mit der Realität. Das, was man einmal freies Denken genannt hat.
Die Aufforderung “Tell me something good” im Hörspieltitel ist einer Funktion der digitalen künstlichen Berater-Software Google Assistant entlehnt, die verspricht, dem Nutzer ausschließlich positive Nachrichten zu präsentieren. Jeder sollte jeden mögen! Jeder sollte eine Maschine sein!
Im zweiten Teil der KI-Trilogie WONDERWORLD generieren die Autoren eine Stunde Human Voice Machine aus den Stimmen von Alice Dwyer und Sabin Tambrea sowie aus Textzitaten von u.a. Robert Barry, Nick Bostrom, László F. Földényi, Yuval Noah Harari, Michel Houellebecq, Nick Land, Rosa Luxemburg und Karl Heinz Stockhausen. Tell Me Something Good, Stockhausen! wurde als Stereo- und 360˚-Version produziert.
PRESSESTIMMEN
DLF-Hörspielkritik„Tell me something good, Stockhausen!“ von Gaby Hartel
DLF-Hörspielkritik zu TELL ME SOMETHING GOOD, STOCKHAUSEN! von Gaby Hartel, 12 Min.
Audio-Sample
Alice Dwyer Sabin Tambrea
Fotos © by Sabin Tambrea / Nils Schwarz
CAST & CREDITS
Sprecher Alice Dwyer, Sabin Tambrea, PURE Vox Machine, Christian Wittmann
Gesang Mika Bajinski, Sinclair Zedecks
Mix Boris Wilsdorf @ andereBaustelle Tonstudio Berlin
Regieassistenz Magdalena Schnitzler
Redaktion Michael Becker
Realisation wittmann/zeitblom
Ursendung 01 | 04 | 20 | NDR kultur
Im Auftrag von